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Zukunftsfeste Pflege - Haltungswandel in der professionellen und nicht professionellen Pflege

Redner:innen und Referent:innen am Mittwoch, 13.11.2024

Andreas Kaczynski

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Eröffnung

Andreas Kaczynski ist seit 2005 im Vorstand des Paritätischen, Landesverband Brandenburg e.V. tätig. Er war beteiligt an der Gründung der Qualitätsgemeinschaft Pflege, in der er lange als Vorstand agierte. Aktuell ist er Vorsitzender des Brandenburger Landespflegeausschusses. Die Entwicklung der Brandenburger Pflegelandschaft ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt und Anliegen seiner verbandlichen Arbeit.

N.N.

Ein/eine Vertreter/-in der kommenden Brandenburger Landesregierung

Dr. Martin Schölkopf

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Die Politik der Bundesregierung zur Stärkung der Pflegeberufe

  • Pflegekompetenzgesetz – Stand der Umsetzung, Anforderungen an die erweiterte Kompetenzzuweisung an die Pflege
  • Pflegefachassistenzausbildung – Stand der Umsetzung, Aufgabenprofil, Anforderungen an die Leistungserbringer und Kostenträger
  • Pflegestudiumsstärkungsgesetz – Stand der Umsetzung, Perspektiven des Berufsbildes

Dr. Martin Schölkopf, Bundesministerium für Gesundheit

Seit April 2022 leitet Herr Schölkopf die Abteilung der Pflegeversicherung und –stärkung im Bundesministerium für Gesundheit.

Prof. Dr. Thomas Klie

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Das Gesundheits- und Pflegewesen in der demografischen Transformation | Ohne professionelle Pflege und das soziale Umfeld geht es nicht

Die demografischen Dynamiken waren absehbar, das deutsche Sozial- und Gesundheitssystem hat sich allerdings nicht hinreichend auf die grundlegenden demografischen Transformationen eingestellt. Das gilt sowohl für die Berufsdemografie als auch für die demografische Entwicklung in der Gesamtbevölkerung. Die großen Herausforderungen liegen in der Sicherung des Personalbedarfs, der professionellen pflegefachlichen Begleitung auf Pflege angewiesener Menschen und verlässliche und in der Kultur verankerte Sorgestrukturen in der Gesellschaft. Welche Herausforderungen stellen sich bundesweit und für das Land Brandenburg? Welche Strategien sind gefragt und anschlussfähig an die Gesundheits- und Pflegepolitik des Landes Brandenburgs? Das Vertrauen in die Demokratie hängt ganz wesentlich auch davon ab, inwieweit es gelingt, grundlegende Strukturen der Daseinsvorsorge aufrecht zu erhalten. Dazu gehören im besonderen Maße das Thema Gesundheit und Pflege. Insofern geht es bei dem Thema Gesundheit und Pflegewesen nicht allein um Versorgungsstrukturen, sondern auch um Fragen der Demokratie.

Prof. Dr. Thomas Klie, Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung

Bis 2021 Rechts- und Verwaltungswissenschaftler an der Evangelischen Hochschule Freiburg, seitdem Gastprofessor an der Universität Graz. Er leitet das Institut AGP Sozialforschung sowie das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung in Freiburg und Berlin. Er arbeitet als Rechtsanwalt, ist als Sozialexperte mit der deutschen Gesundheits- und Pflegepolitik beschäftigt und in der Politikberatung tätig.

Prof. Dr. Martina Hasseler

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Pflege 5.0 - Welche "Pflege" meinen wir? Die Familienpflege im SGB XI - die berufliche oder professionelle Pflege? Fundamentale Reformen sind erforderlich, wenn berufliche-fachliche Pflege in die wohnortnahe Versorg

Im deutschen Sprachgebrauch hat sich durchgesetzt von "der" Pflege zu sprechen, wenn man die SGB XI - Versorgung meint. Dabei ist das SGB XI nur ein Teilleistungsrecht, das im Ursprung gar nicht entstanden ist, professionelle Pflege zu zahlen, sondern dem Subsidiaritätsprinzip die Familienpflege zu befördern. Des Weiteren wird man mit "der" Pflege nicht der Differenziertheit den Pflegefachberufen gerecht, die sektoren- und settingübergreifend arbeiten. Man nimmt ihnen damit die EInsatzbereiche in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, Prävention, Gesundheitsversorgung u.w.m.
Das Ziel, dass zuerst die Familie im Falle einer Langzeitversorgung übernehmen soll, erfüllt das SGB XI auch, wie an den Stastistiken zu erkennen ist. Es kann als gesicherte Hypothese gelten, wenn das SGB XI nicht die Bezeichnung Pflegeversicherung bekommen hätte, es nicht zu diesen sehr ungünstigen Vermengungen zwischen Laienpflege und beruflicher - fachlicher Pflege gekommen wäre. Als Teilleistungsrecht ist es auch nur in der Lage, eine Basisversorgung zu zahlen, die als Ersatz der Angehörigenpflege in Anspruch genommen werden kann. Wenn die Langzeitversorgung und die wohnortnahe Versorgung in der Zukunft durch fachpflegerische Versorgung unterstützt werden soll, bedarf es fundamentaler Reformen und ein Denken "Out of the box". Des Weiteren: eine ehrliche Analyse, was das SGB XI nur kann und welches Leistungserbringungsrecht neu benötigt wird, wenn die fachpflegerische Versorgung Einzug halten soll, das in der Tat dann auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse integrieren und die Gesundheitsversorgung sinnvoll ergänzen kann.

Prof. Dr. Martina Hasseler, Ostfalia Hochschule

Professorin für Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften; Venia Legendi in Rehabilitation und Rehabilitationspädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung; Mitglied der Pflegeethikkommission des Bundeslandes Niedersachsen; Krankenschwester mit Berufserfahrung in diversen Bereichen des Gesundheitswesens.

Redner:innen und Referent:innen am Donnerstag, 14.11.2024

Dott.ssa. Nina Brückner und Gordon Schubert

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Gesundheitsförderung im Alter: die geriatrische Rehabiltation

Durch den demographischen Wandel steigt der Anteil an älteren Patienten mit Rehabilitationsbedarf. Oft scheidet eine spezifische Rehabilitation aufgrund der multiplen Komorbiditäten und der Minderung der körperlichen und mentalen Belastbarkeit aus. Der Genesungsprozess ist allerdings im hohen Alter verzögert, eine Rehabilitation häufig die einzige Möglichkeit erneut in die Häuslichkeit entlassen zu werden.
In diesem Vortrag werden die Wege der geriatrischen Rehabilitation erläutert. Anschließend wird unser Konzept der therapeutischen Pflege und die interdisziplinäre Zusammenarbeit vorgestellt. Hauptaugenmerk hat hier das Entlassungsmanagement im Spagat zwischen Anforderung und Realität  – wo stehen wir aktuell und wie könnte die Zukunft aussehen?

Dott.ssa. Nina Brückner, Klinik für geriatrische Rehabilitation Kloster Lehnin

Nina Brückner ist seit Januar 2021 Chefärztin in der Klinik für geriatrische Rehabilitation Kloster Lehnin. Nachdem Sie 2005 Ihre Approbation als Ärztin in Italien an der Universitätsklinik „Policlinico Umberto I“ erhielt, war sie zunächst als Dienstärztin in der Kardiologie und Inneren Medizin in der Klinik Villa Domelia in Rom/Italien beschäftigt. Danach wirkte Sie als Ärztliche Leiterin für ein medizinisches Entwicklungsprojekt an einer italienischen Kooperation in Socotra/Jemen mit. Ab 2011 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Berliner Altersstudie bei dem Evangelisches Geriatriezentrum in Berlin beteiligt. Danach war Sie in mehreren Kliniken unter anderem bei dem Vitanas Klinikum, als Fachärztin in der Rettungsstelle (Intensivstation, Notärztin) sowie leitende Oberärztin in der Palliativmedizin und Geriatrie tätig.

Heike Prestin und Johannes Wünscher

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Gesundheit und Pflege neu denken: Ein ressourcenorientierter Ansatz

In diesem Vortrag wird mit gleich zwei Vorurteilen aufgeräumt:
„Gesundheit ist das Gegenteil von Krankheit“ und „pflegen heißt alte, kranke Menschen waschen.“

Was hält Menschen gesund und warum sind nicht alle alten Menschen pflegebedürftig?
Ein ressourcenorientierter Blick auf Gesundheit und Pflegebedürftigkeit ermöglicht neue Perspektiven. Der Vortrag widmet sich jedoch nicht nur dem salutogenetischen Modell von Gesundheit und Krankheit, sondern auch der Rolle professioneller Pflege aus einer ressourcenorientierten Betrachtung.
Welchen Beitrag leisten Pflegefachpersonen heute schon, um Krankheit zu verhindern, Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern und Wohlbefinden und Lebensqualität der Menschen zu verbessern?
Welches - bisher unausgeschöpftes - Potenzial die Berufsgruppe auch durch neue Rollen wie der Community Health Nurse zu bieten hat und was professionell pflegen wirklich bedeutet, wird ebenfalls im Vortrag thematisiert.

Freuen Sie sich auf einen modernen Blick auf einen traditionsreichen Beruf.

Johannes Wünscher, DBfK Nordost

Der gelernte Krankenpfleger Johannes Wünscher ist nach seinem Abschluss zum Master of Public Health 2018 zuerst als Referent für Junge Pflege und Social Media bei dem Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Nordost e.V. tätig gewesen. Seit 2020 fungiert er in der Funktion des Ehrenamtlichen Vorstand des DBfK Nordost e.V. Aktuell ist er außerdem als klinisch tätiger Pflegewissenschaftler im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam beschäftigt.

Oskar Dierbach

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Rehabilitative Langzeitpflege: Erprobte Methode und Motor für einen Paradigmenwechsel hin zur zukunftsfähigen Pflege

Der heutige Projektleiter hat als langjähriger Geschäftsführer der Evangelischen Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH das Konzept der Rehabilitativen Pflege entwickelt und erprobt.

Er unterstützt heute durch fachliche Beratung und Schulungen Einrichtungen, Ausbildungsstätten und die wissenschaftliche Evaluation.

Sein Ziel ist die Umgestaltung der Pflege in Deutschland weg von der Defizitorientierung hin zur primären Ressourcenorientierung durch rehabilitative Intervention in der Pflege älterer Menschen.

Oskar Dierbach, Evangelische Altenhilfe Mühlheim an der Ruhr