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21.02.16

QgP-Modellprojekt zur Senkung der Pflege-Prävalenz

Die Arbeit in zwei Regionen im Havelland hat begonnen
Es war eine zentrale Erkenntnis der Brandenburger Fachkräftestudie, dass für den steigenden Fachkräftebedarf in der Pflege nicht nur der demografische Wandel verantwortlich ist. Bedeutsam ist ebenso der Grad der Pflegeprävalenz, also der Anteil pflegebedürftiger Menschen an der Gesamtbevölkerung eines Bundeslandes oder einer bestimmten Region.
Schaut man sich die einzelnen Bundesländer an oder eben auch die Landkreise in Brandenburg hinsichtlich der Pflegeprävalenz an, so sind erhebliche Unterschiede festzustellen. Wo könnten die Ursachen liegen? Ist es möglich, durch geeignete Maßnahmen Einfluss auf die Pflegeprävalenz zu nehmen, diese zu senken oder mindestens ein weiteres Ansteigen zu verhindern? Denn das hätte Auswirkungen auf den Fachkräftebedarf und vor allem auf die Lebensqualität von Menschen, die ein Risiko aufweisen, pflegebedürftig zu werden.
Diese Überlegungen waren der Ausgangspunkt für ein Projekt „Zur Senkung der Pflegeprävalenz“. Ein Konzept wurde geschrieben, mit potentiellen Partnern gesprochen und verhandelt und Verbündete gesucht. Vor allem war zu klären, in welchen Regionen Brandenburgs das Projekt durchgeführt werden soll. Die Entscheidung fiel schließlich für zwei Regionen im Landkreis Havelland: die Gemeinde Milower Land als eine ausgesprochen ländliche Region und die Stadt Nauen mit ihren Ortsteilen als eine städtisch geprägte Region. Bei den Bürgermeistern beider Gemeinden war das Verständnis für die Projektidee sofort gegeben und somit auch die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung und Unterstützung.
Unter Regie der QgP sind Beteiligte am Projekt: zunächst die beiden Gemeinden, die Pflegekassen mit der AOK Nordost, der Landkreis Havelland, die Havellandkliniken und das Demografieprojekt des Landkreises. Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Frauen hat das Projektvorhaben mit Interesse zur Kenntnis genommen und wirkt beratend mit. Ein Projektbeirat, der in Kürze mit den Beteiligten konstituiert wird, wird das Projekt begleiten und beraten.
Die Vorbereitungsphase startete bereits am 1. Februar 2015 und seit dem 1. Dezember 2015 hat eine vor Ort tätige Projektkoordinatorin ihre Arbeit aufgenommen.
In der ersten Phase geht es um die Ermittlung der Ausgangssituation in den beiden Gemeinden. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen erarbeitet, der sich an alle Haushalte richtet.  Für diesen Teil konnten wir uns der Mitwirkung und der Unterstützung zweier Berliner Hochschulen, der Hochschule für Wirtschaft und Recht sowie der Beuth Hochschule für Technik versichern. Nicht nur der Fragebogen wurde gemeinsam erstellt – auch die statistische Auswertung erfolgt über die Hochschulen. 
Während die Befragung in der Gemeinde Milower Land in den Haushalten bereits abgeschlossen ist und die Auswertung begonnen hat, hat die Befragung in Nauen begonnen. Ergänzt wird die Befragung durch eine Vielzahl von Gesprächen und Kontakten in gesellschaftlichen Gremien und Gruppen vor Ort, um eine solide Datenbasis zu erreichen.
Nach Abschluss der Auswertungsphase im Sommer 2016 sollen Ideen und Maßnahmen entwickelt werden, mit denen die angestrebte Zielstellung erreicht werden soll. 
Selbstredend kann die Zielstellung des Projektes ohne ein enges Zusammenwirken aller Beteiligten und aller Gremien in den Gemeinden, der Anbieter von Gesundheits- und Pflegeleistungen kaum erreicht werden. Vor allem geht es auch um eine enge Abstimmung mit dem Pflegestützpunkt.
Wir werden an dieser Stelle über den Fortgang des Projekts berichten.